Es gibt Städte, in denen man sich vom ersten Moment an sicher fühlt. Hamburg ist für mich genau so ein Ort. Als ich zum ersten Mal allein hierhergereist bin – mit einem mittelgroßen Koffer, einem offenen Herzen und einem Hauch Nervosität – war ich überrascht, wie schnell ich mich wohlgefühlt habe. Das liegt nicht nur an der norddeutschen Gelassenheit oder der besonderen Atmosphäre zwischen Hafen, Backstein und Alster. Es liegt auch an den Orten, an denen ich gewohnt habe.
Wenn man als Frau allein reist, achtet man auf andere Dinge: Gibt es eine gute Anbindung? Fühle ich mich im Viertel wohl, auch wenn ich abends spät zurückkomme? Ist das Personal aufmerksam, aber nicht aufdringlich? Gibt es einen Ort zum Rückzug, an dem ich mich entspannen kann, ohne mich isoliert zu fühlen? Diese Fragen haben mich auf meiner Reise begleitet – und genau sie haben mich zu den fünf Unterkünften geführt, die ich heute gerne vorstellen möchte.
1. Superbude St. Pauli – Kreativ, sicher, mit Seele
📍 Juliusstraße 1–7, 22769 Hamburg (Sternschanze/St. Pauli)
Als ich das erste Mal die Superbude St. Pauli betreten habe, hatte ich sofort das Gefühl, nicht einfach in einem Hotel, sondern in einem liebevoll gestalteten Wohnzimmer zu sein. Alles ist bunt, kreativ, unkonventionell – und gleichzeitig absolut durchdacht. Es gibt selbstgemachte Limonade an der Rezeption, Bücherregale mit Tauschprinzip, gemütliche Ecken zum Arbeiten oder einfach Sein. Ich wurde freundlich empfangen, ganz ohne steife Rezeption oder formale Sprache. Man duzt sich hier, was mir sofort ein Gefühl von Vertrauen gegeben hat.
Das Treppenhaus ist voller Street-Art-Elemente, auf den Fluren hängen Sprüche, die zum Nachdenken anregen oder zum Lächeln bringen – kleine Details, die mir das Gefühl gaben, gesehen zu werden. Ich erinnere mich noch gut, wie ich abends im Gemeinschaftsbereich saß, ein Buch las und eine andere Alleinreisende aus Frankreich kennenlernte. Wir teilten einen Drink und unsere Reisegeschichten – es fühlte sich natürlich an, offen und sicher.
Lage & Umgebung:
Die Lage ist für mich ein großer Pluspunkt: Die Superbude liegt in der Schanze, einem der lebendigsten, aber auch sichersten Stadtviertel Hamburgs. Abends allein durch die Straßen zu schlendern, fühlte sich für mich nie unangenehm an – im Gegenteil, ich habe mich frei und inspiriert gefühlt. Es gibt kleine Boutiquen, gemütliche Cafés, Second-Hand-Läden und eine gute Mischung aus Kreativität und Bodenständigkeit. Tagsüber ist man in zehn Minuten mit der U-Bahn in der Innenstadt, abends ist man mittendrin im Leben – wenn man das will.
Zimmer & Ausstattung:
Die Zimmer sind clean, witzig und funktional – mit kleinen Designideen, die Spaß machen (ein Hocker aus aufgeschichteten Büchern zum Beispiel!). Besonders schön: Die Betten sind unglaublich bequem, und die Schallschutzfenster sorgen für Ruhe trotz Stadtlage. Für Alleinreisende gibt es sogenannte „Buden“, also Einzelzimmer mit eigenem Bad – sicher, privat, genau richtig. Ich habe mich nachts nie beobachtet gefühlt, konnte die Tür hinter mir schließen und wusste: Hier bin ich in meinem kleinen, geschützten Raum.
In den Badezimmern gibt es umweltfreundliche Seifen und Duschgels in Großspendern – nichts wird verschwendet. WLAN funktioniert überall problemlos, Steckdosen sind in Reichweite, und sogar ein Haartrockner war vorhanden – ein kleines, aber wichtiges Detail, gerade für Frauen, die mit leichtem Gepäck reisen.
Preis: ab ca. 75 € pro Nacht (Einzelzimmer)
Buchung: Besonders günstige Tarife habe ich über Booking.com gefunden. Wer direkt über die Superbude-Website bucht, bekommt oft kleine Extras wie einen kostenlosen Drink oder Frühstücks-Rabatt.
Tipp: Wer früh bucht (mindestens 4 Wochen vorher), spart bis zu 15 %. Oft gibt es auch „Mädels-Angebote“ mit inkludiertem Prosecco und Late Check-out. Außerdem lohnt es sich, bei der Buchung anzugeben, dass man alleinreisende Frau ist – mir wurde beim Check-in ein Zimmer im oberen Stockwerk mit extra Sicherheitsriegel zugewiesen.

2. Pyjama Park Schanzenviertel – Stylisch, unkompliziert, zentral
📍 Schulterblatt 26–36, 20357 Hamburg (Sternschanze)
Die Pyjama Park Hotels sind in Hamburg längst kein Geheimtipp mehr – und das aus gutem Grund. Das Haus im Schanzenviertel liegt direkt am Schulterblatt, mitten im bunten Treiben, und trotzdem ist es innen erstaunlich ruhig und entspannend. Wenn ich das Gebäude betrete, bin ich sofort raus aus dem Lärm, raus aus der Hektik – und drin in einem Ort, der bewusst für urbane, offene Menschen gestaltet wurde. Es ist klein, persönlich und atmosphärisch dicht.
Warum ich mich hier wohlgefühlt habe:
Das Personal ist unglaublich freundlich und hilfsbereit, aber nie aufdringlich. Ich hatte das Gefühl, man begegnet sich hier auf Augenhöhe. Es gab immer ein Lächeln, eine gute Empfehlung für ein Restaurant oder ein „Lass dich nicht stressen“ am Morgen. Das Hotel hat außerdem bewusst auf Anonymität verzichtet – überall gibt es kleine Details, die das Haus menschlich machen: handgeschriebene Hinweise, kreative Wandmalereien, eine Lounge mit Getränkestation und Community-Tisch.
Die Atmosphäre lädt dazu ein, sich zu zeigen – aber niemand muss. Ich habe an einem Morgen in der Lounge gearbeitet, mit einem Kaffee aus dem Automaten (der überraschend gut war!), während andere Gäste gemeinsam frühstückten. Niemand hat gestört, niemand gestört gefühlt.
Zimmer:
Modern, minimalistisch und sehr sauber. Ich hatte ein Einzelzimmer im dritten Stock mit Blick auf die Dächer des Viertels – besonders schön bei Sonnenuntergang. Das Zimmer war klein, aber optimal geschnitten: ein gutes Bett, ein Tisch, Steckdosen an der richtigen Stelle und ein Duschbad mit Tageslicht. Trotz der zentralen Lage fühlte ich mich jederzeit sicher. Der Eingangsbereich ist nachts nur mit Schlüsselkarte zugänglich, und die Fenster lassen sich abschließen. Außerdem gibt es in den Fluren Sicherheitskameras – ohne dass es bedrückend wirkt.
Preis: ab ca. 85 € pro Nacht
Buchung: Gute Preise über Expedia.de oder direkt über pyjamapark.de
Tipp: Wer unter der Woche reist, bekommt deutlich bessere Tarife. Bei Direktbuchung gibt’s oft Frühstück um die Hälfte günstiger. Ich habe auch schon einmal angerufen und gefragt, ob es für alleinreisende Frauen ein ruhigeres Zimmer gibt – das wurde ohne Diskussion ermöglicht.
3. CAB20 – Kabinenhotel mit Stil und Sicherheit
📍 Brennerstraße 20, 20099 Hamburg (St. Georg, Nähe Hauptbahnhof)
Ich gebe zu: Der Gedanke, in einer „Kabine“ zu schlafen, hat mich anfangs etwas abgeschreckt. Doch CAB20 hat mich komplett überzeugt. Das Konzept: stylische Mini-Kabinen (mit Vorhang oder Tür), die an japanische Kapselhotels erinnern – aber in cool und komfortabel.
Was mich begeistert hat:
Trotz der kleinen Größe war meine Kabine ein echter Wohlfühlort. Die Matratze war top, es gab USB-Steckdosen, einen ausklappbaren Spiegel, Lichtelemente für unterschiedliche Stimmungen und eine hochwertige Lüftung. Die Bäder sind auf dem Flur, aber sauberer als in manchem 4-Sterne-Hotel. Und: Nur Frauen dürfen in den „Ladies only“-Bereich – ein echtes Plus an Sicherheit.
Lage:
Das Hotel liegt nur 5 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt – ideal für Alleinreisende ohne Auto. Die Gegend rund um St. Georg ist bunt, lebendig, teilweise rau, aber ich habe mich nie unsicher gefühlt. Vor allem tagsüber gibt es viele kleine Cafés und Galerien zu entdecken.
Preis: ab 49 € pro Nacht (Kabine)
Buchung: Ich habe über Hostelworld gebucht, dort war es am günstigsten.
Tipp: Früh buchen und auf Sonderangebote achten – oft gibt’s Frühstück oder Kaffee-Flatrate inklusive.
4. My4walls – Modernes Aparthotel mit Privatsphäre
📍 Kapstadtring 1, 22297 Hamburg (City Nord/Winterhude)
Manchmal brauche ich mehr als nur ein Bett. Ich will kochen, in Ruhe Yoga machen, meine Wäsche waschen oder einfach einen ruhigen Abend mit Netflix verbringen. Das My4walls hat all das geboten – in einem eleganten, ruhigen Gebäude in Winterhude, etwas außerhalb des Zentrums, aber mit super ÖPNV-Anbindung.
Das Gefühl:
Ich hatte ein Studio im 6. Stock mit Küchenzeile, großem Bad, Arbeitsplatz und riesigem Fenster. Als Frau allein unterwegs schätze ich diese Mischung aus Hotelservice und Apartmentfreiheit. Ich fühlte mich autark, aber nie allein.
Besonderheit:
Im Haus gibt es ein kleines Gym, eine Lounge mit Snacks, Waschmöglichkeiten und rund um die Uhr besetzte Rezeption. Besonders für längere Aufenthalte (ab 3 Tagen) unschlagbar.
Preis: ab ca. 85–95 € pro Nacht (bei längeren Aufenthalten ab 3 Nächten oft deutlich günstiger)
Buchung: Top-Angebote über HRS.de oder direkt bei my4walls.de
Tipp: Wer länger bleibt (z. B. 5 Nächte+), sollte sich den Wochenpreis sichern – da lassen sich locker 20 % sparen.

5. Urban Home Hotel – Klein, fein, unglaublich herzlich
📍 Beim Grünen Jäger 23, 20359 Hamburg (Karoviertel)
Das Urban Home Hotel ist eines dieser Häuser, an dem man sonst leicht vorbeigehen würde. Es hat nur wenige Zimmer, liegt in einer ruhigen Seitenstraße – aber genau das macht den Reiz aus. Ich kam spät abends an, nach einer langen Zugfahrt, und wurde mit einem Lächeln empfangen, das ehrlich gemeint war.
Atmosphäre:
Das Hotel wird familiengeführt, es gibt kein schnelles Abfertigen, sondern echte Gastfreundschaft. Die Zimmer sind schlicht, aber gemütlich. Ich hatte ein kleines Einzelzimmer mit Balkon, von dem aus ich die Lichter des Karoviertels sehen konnte. Die Rezeption hat mir sogar extra einen Tee aufs Zimmer gebracht – einfach so.
Lage & Sicherheit:
Das Karoviertel ist urban, aber entspannt. Ich bin nachts allein zurückgelaufen und habe mich rundum wohlgefühlt. In der Umgebung gibt’s viele kleine Boutiquen, Cafés und tolle Bäckereien fürs Frühstück.
Preis: ab ca. 68 € pro Nacht
Buchung: Ich habe über HotelsCombined das beste Angebot gefunden, aber auch bei Airbnb gibt es die Unterkunft mit direkter Buchung.
Tipp: Wer telefonisch bucht, kann oft einen Direktbucher-Rabatt aushandeln – ich habe dadurch 10 % gespart.
Meine Plattform-Empfehlungen für sichere & günstige Buchungen
Nach vielen Reisen durch Deutschland und Europa nutze ich regelmäßig folgende Buchungsplattformen, die sich besonders für Alleinreisende und Frauen bewährt haben:
- Booking.com – große Auswahl, flexible Stornierungen, gute Filteroptionen für Alleinreisende
- Expedia.de – oft günstige Komplettangebote (Hotel + Bahn oder Flug)
- HRS.de – besonders gut für Businesshotels und Langzeitaufenthalte
- Hostelworld – ideal für moderne Hostels mit Sicherheitsfiltern
- TheFork.de – um in der Umgebung direkt sichere Restaurants zu reservieren
- HotelsCombined – ideal zum Preisvergleich mehrerer Plattformen
- GetYourGuide.de – perfekt, um sichere, geführte Aktivitäten in fremden Städten zu finden
Allein reisen – aber niemals allein fühlen
Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in einer so großen Stadt wie Hamburg als allein reisende Frau so aufgehoben fühlen könnte. Doch genau das ist passiert. In all diesen Unterkünften – ob kreativ, modern, zurückhaltend oder familiär – habe ich nicht nur sicher geschlafen, sondern mich wirklich angekommen gefühlt. Keine anonyme Bettenburg, kein hektisches Hotel-Getue. Stattdessen Räume, in denen ich atmen konnte. Menschen, die freundlich und respektvoll waren. Orte, die mir das Gefühl gegeben haben, dass ich genau richtig bin – auch und gerade, wenn ich allein unterwegs bin.
Sicheres Reisen beginnt für mich mit einem Gefühl – und Hamburg hat mir dieses Gefühl mehr als einmal geschenkt. Ich hoffe, dass auch andere Frauen, die vielleicht gerade ihren ersten Solo-Trip planen oder schon erfahrene Alleinreisende sind, in diesen Unterkünften einen ähnlichen Anker finden wie ich. Denn: Allein zu reisen heißt nicht, einsam zu sein. Es heißt, sich selbst Raum zu geben – und den richtigen Ort dafür zu finden. Hamburg hat davon mehr als genug.