Wenn ich unterwegs bin – sei es beruflich als Reisebloggerin oder einfach aus purer Neugier – beginnt mein Tag am liebsten mit einem richtig guten Frühstück. In Rostock, dieser charmanten Hansestadt an der Ostseeküste, habe ich in den letzten Monaten einige Cafés besucht, die mir den Morgen nicht nur versüßt, sondern mich regelrecht belebt haben. Heute möchte ich euch mitnehmen auf meine ganz persönliche Frühstückstour durch fünf Cafés in Rostock, die ich mit voller Überzeugung weiterempfehlen kann. Jeder Ort hat seinen eigenen Charakter, seine eigene Handschrift – und doch haben sie eines gemeinsam: Sie geben mir ein Gefühl von Ankommen.
1. Café Käthe – Gemütlichkeit im Herzen der Kröpeliner-Tor-Vorstadt
📍 Adresse: Hermannstraße 36, 18055 Rostock
Das Café Käthe liegt nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, eingebettet in das kreative und lebendige Viertel Kröpeliner-Tor-Vorstadt – oder wie die Einheimischen liebevoll sagen: die KTV. Jedes Mal, wenn ich durch diese Straßen schlendere, erinnert mich die Mischung aus Altbauten, kleinen Boutiquen und Straßencafés ein wenig an Berlin-Prenzlauer Berg – nur mit deutlich mehr Gelassenheit und der Ahnung von salziger Ostseeluft.
Schon beim ersten Schritt durch die Eingangstür des Cafés umfängt mich ein wohlig-warmes Gefühl. Der Raum ist mit viel Holz, gemütlichen Sitzpolstern und alten Vitrinen ausgestattet, in denen liebevoll Kuriositäten und Bücher arrangiert sind. Es duftet herrlich nach Kaffee, Zimt und frischem Brot. Die Atmosphäre ist ruhig, fast familiär – als würde ich bei einer alten Freundin zum Frühstück eingeladen sein.
Ich nehme gern den Platz am großen Fenster zur Straße, wo das weiche Morgenlicht durch die Gardinen fällt und man den langsamen Rhythmus des Viertels beobachten kann. Für mich gibt es an diesem Tag das „Käthe Frühstück“, das seinen Namen mehr als verdient: Auf einer großen Holzplatte liegt eine Auswahl regionaler und biologischer Köstlichkeiten. Aromatischer Käse aus Mecklenburg, mild geräucherter Schinken, cremiger Frischkäse, zwei selbstgemachte Aufstriche – einer davon ein leichter Rote-Bete-Hummus, der einfach fantastisch schmeckt. Dazu frisches Obst, ein perfekt gekochtes Bio-Ei und noch warme Brötchen vom kleinen Bio-Bäcker um die Ecke.

Mein Cappuccino kommt mit Hafermilch und wird in einer rustikalen Steinguttasse serviert. Er ist kräftig, leicht nussig – genau richtig für einen Start in den Tag. Ich lehne mich zurück, trinke langsam, genieße das Knarzen der Dielen und die leise Musik aus den 80ern im Hintergrund.
Reservierungstipp: Wer vor 10 Uhr kommt, hat meist gute Chancen auf einen Platz, aber am Wochenende ist es ratsam, unter 0381 127 459 26 vorher zu reservieren – vor allem, wenn man zu zweit oder in einer kleinen Gruppe unterwegs ist.
Geheimtipp zum Sparen: Wenn man später am Vormittag noch ein Stück Kuchen bestellt (die Möhren-Ingwer-Torte ist ein Gedicht!), bekommt man sein Heißgetränk oft vergünstigt. Einfach freundlich fragen – das Team ist sehr herzlich und hilfsbereit.
Ich war schon oft hier – und jedes Mal fühlt es sich weniger wie ein Besuch und mehr wie ein kleines Ankommen an.
2. Café Central – Ein Hauch von Paris in der Hansestadt
📍 Adresse: Lange Straße 9, 18055 Rostock
An einem verregneten Dienstagmorgen fand ich mich im Café Central wieder – und war innerhalb von Sekunden völlig verzaubert. Das Interieur: marmorierte Tische, alte Spiegel, Jugendstil-Lampen. Der Duft von Buttercroissants und frischem Kaffee wehte mir entgegen, während Edith Piaf im Hintergrund leise sang. Ich war in Paris – mitten in Rostock.
Das Café liegt direkt an der Langen Straße, einer der ältesten Handelsstraßen der Stadt, nur wenige Schritte vom Neuen Markt und dem prächtigen Rathaus entfernt. Von außen eher unscheinbar, offenbart sich im Inneren eine Oase der Ruhe und Eleganz. Das Licht fällt weich durch die hohen Fenster, die Einrichtung ist in sanften Crème- und Grautönen gehalten, dazwischen frische Blumen, alte französische Filmplakate und ein Regal voller Kunstbücher.
Ich wählte das „Französische Frühstück“ mit einem knusprigen Croissant, Baguette, Beerenmarmelade, Camembert und einem frisch gepressten Orangensaft. Dazu ein doppelter Espresso, der mich wachkitzelte wie ein Gespräch mit einem guten Freund. Das Croissant war außen perfekt blättrig, innen weich und buttrig, wie ich es sonst nur in Frankreich erlebt habe. Der Camembert hatte genau die richtige Reife und harmonierte wunderbar mit der fruchtigen, leicht säuerlichen Marmelade.
Neben mir saßen zwei ältere Damen, die in gepflegtem Französisch miteinander plauderten – ich musste schmunzeln. Es gibt Cafés, die sich ein französisches Flair geben wollen, und es gibt Cafés wie dieses, in denen man es einfach spürt. Ich fühlte mich willkommen, nicht nur als Gast, sondern als Teil einer stillen, eleganten Szene, wie aus einem alten europäischen Film.
Was mir besonders gefiel: die ruhige Atmosphäre, selbst im Trubel der Innenstadt. Das Café liegt zentral, aber irgendwie abgeschirmt vom hektischen Alltag. Selbst zur Frühstückszeit bleibt es ein Ort des Innehaltens. Hier tippt niemand hektisch auf Laptops, hier wird gelesen, unterhalten, beobachtet.
Reservierung: Online leider nicht möglich, aber spontane Besuche sind vor 9 Uhr meist kein Problem. Für Wochenenden am besten morgens anrufen: 0381 128 889 14 – das Café ist kleiner als es wirkt und die Tische am Fenster sind begehrt.
Preisvorteil: Wer das Frühstück zwischen 8:00 und 9:30 Uhr bestellt, erhält einen kleinen Kaffee gratis – das wird allerdings nicht aktiv beworben, also einfach nach dem „Frühstart-Angebot“ fragen. Ich habe den Tipp von einem Stammgast bekommen und mich gefreut, dass diese Art stiller Großzügigkeit hier gelebt wird.
Ich komme immer wieder gern hierher – nicht nur wegen des Essens, sondern wegen dieses flüchtigen Moments, in dem man vergessen kann, wo man ist. Paris? Rostock? Vielleicht beides.
3. A Rebours – Skandinavisches Frühstück trifft auf Designliebe
📍 Adresse: Doberaner Straße 21, 18057 Rostock
In einem ehemaligen Friseursalon mit hohen Decken, weißen Wänden und minimalistischer Einrichtung liegt das „A Rebours“. Dieses Café hat mich sofort gepackt – nicht nur mit seinem Interieur, sondern mit seiner feinen skandinavisch-norddeutschen Frühstückskarte. Es ist jung, modern und doch so einladend.
Ich habe mich für die „Nordlicht“-Variante entschieden: Roggenbrot mit Räucherlachs, Kräuterquark, pochiertem Ei und einem kleinen Glas Gurken-Dill-Salat. Das war kein Frühstück, das war Kunst auf dem Teller – und trotzdem sättigend. Der Flat White kam in einer schweren Keramiktasse, perfekt temperiert.
Reservierung: Online über ihre eigene Website möglich (www.a-rebours-rostock.de). Dort gibt’s auch aktuelle Specials.
Empfehlung: Nutzt Plattformen wie OpenTable oder Quandoo, um Plätze zu reservieren – und sammelt gleichzeitig Punkte, die sich später in Gutscheine umwandeln lassen.
Spar-Vorteil: Mittwochs gibt es 10 % Rabatt auf das gesamte Frühstücksangebot – ideal für digitale Nomaden wie mich, die auch unter der Woche unterwegs sind.
4. Café Marat – Kultur, Kaffee und Kiezflair
📍 Adresse: Doberaner Straße 6, 18057 Rostock
Das Café Marat ist mehr als ein Frühstücksort – es ist ein Treffpunkt für Kreative, Studierende und Einheimische. Ich hatte das Gefühl, hier trinke ich Kaffee mit den echten Menschen Rostocks. Im Hintergrund lief Indie-Musik, auf den Tischen lagen Bücher, und die Gespräche am Nebentisch waren ehrlich, laut, lebendig.
Ich entschied mich für das Vegane Frühstück – mit Hummus, Avocado, Granola mit Sojajoghurt und einem fantastischen Chia-Pudding. Dazu ein Matcha Latte, der – endlich mal – nicht nach heißem Wasser schmeckte.
Reservierung: Nicht möglich – hier gilt: Wer zuerst kommt, frühstückt zuerst. Besonders zwischen 9 und 11 Uhr wird es voll. Ich war um 8:30 Uhr da und hatte freie Platzwahl.
Tipp: Wer mit Studierendenausweis kommt, bekommt 15 % Rabatt auf Heißgetränke – das gilt auch für ausländische Studentenausweise.
Stimmung: Locker, alternativ, angenehm unaufgeregt. WLAN gibt’s kostenlos – ein Plus für alle, die unterwegs arbeiten.

5. Café Liebreiz – Klassisch, charmant und familiengeführt
📍 Adresse: August-Bebel-Straße 11, 18055 Rostock
Dieses Café hat mich wirklich überrascht. Es liegt etwas versteckt, leicht abseits der touristischen Pfade, doch es war jeden Umweg wert. Ein Familienbetrieb mit echter Herzlichkeit, floralen Tapeten, antiken Möbeln und einem Garten, der im Sommer fast mediterran wirkt.
Das Liebreiz-Frühstück ist klassisch-deutsch und doch mit Liebe zum Detail: gekochtes Ei, Frischkäse, hausgemachte Marmelade, Wurst und Käse vom Wochenmarkt. Besonders erwähnenswert: das frische Zwiebelbrot, das ich so gut fand, dass ich mir am Ende ein halbes Laib mitgenommen habe.
Dazu ein großer Becher Milchkaffee, serviert mit einem kleinen hausgemachten Keks – das war so herzerwärmend, dass ich fast vergessen habe, mein Handy zu zücken.
Reservierung: Empfohlen – besonders an Sonntagen. Telefonisch unter 0381 496 22 18.
Rabatt-Tipp: Auf Too Good To Go gibt’s manchmal übriggebliebene Frühstücksboxen vom Vortag zum halben Preis – eine gute Möglichkeit, nachhaltig zu reisen und zu sparen.
Plattformen, die mir das Reisen in Europa erleichtern:
Ich nutze oft mehrere Plattformen, um meine Reisen effizient und flexibel zu planen. Wenn du, wie ich, oft unterwegs bist, hier ein paar Empfehlungen:
- Omio (www.omio.de): für Zug- und Busverbindungen in ganz Europa – auch gut für kurzfristige Entscheidungen in Städten wie Rostock.
- Booking.com & HRS: für Hotelbuchungen, gerade in Rostock sind hier viele kleine Hotels und Pensionen vertreten, die sich telefonisch schwer erreichen lassen.
- GetYourGuide: tolle Plattform für Stadtführungen und Ausflüge – etwa für eine Hafenrundfahrt in Warnemünde.
- OpenTable & Quandoo: für Restaurantreservierungen – super, wenn man in größeren Gruppen reist oder spontan keinen Platz findet.
- Skyscanner & Google Flights: zum Buchen von Flügen – oft nutze ich sie, um die besten Flugzeiten für Städtetrips wie nach Rostock (über Hamburg oder Berlin) zu finden.
Ich hoffe, du hast jetzt ein bisschen Lust bekommen, Rostock nicht nur zu besichtigen, sondern auch zu erschmecken. Für mich gehört ein gutes Frühstück zu jeder Reise – es ist wie ein kleines Ritual des Ankommens. Und in Rostock habe ich dafür Orte gefunden, die mir nicht nur den Magen, sondern auch das Herz gefüllt haben.